Zwei Wochen nach der Deutschen Meisterschaft folgte direkt das nächste Turnier – glücklicherweise wieder mit dem gesamten Kader! Das Turnier, das sich über zwei Tage streckte, ist jedes Jahr international besetzt und reizt vor allen Dingen niederländische und luxemburgische Bundeskaderathleten.

 

An dem Tag begann die jüngste Starterin Daria Gruber in der Kategorie U12. Nach ihrem intensiven Training die letzten Monate mit Peter Ludwig nahm sie zwei neue Katas in ihr Repertoire auf: Kata Unsu und Kata Gankaku. Ziel für dieses Turnier war es, beide Katas als Vorbereitung für die deutsche Meisterschaft im Juni zu präsentieren. Daria startete gewohnt gut mit einer Gojushiho Sho in das Turnier und zog damit direkt in die nächste Runde. In der zweiten Runde lief sie zum zweiten Mal überhaupt die Kata Unsu; das erste Mal präsentierte sie diese beim Zwönitztalpokal. Damit konnte sie alle Kampfrichter überzeugen; lediglich eine Konkurrentin schnitt besser ab. Somit war Daria direkt im kleinen Finale um Platz 3. Leicht aufgeregt, dennoch aber super sicher präsentierte sie zum ersten Mal die Kata Gankaku. Jeder, der diese Kata kennt, weiß auch um die Herausforderungen, die diese Kata mit sich bringt. Und Daria meisterte alle! Als Belohnung stand sie als Dritte auf dem Treppchen.

 

Blicken wir nun zur Leistungsklasse männlich. Hier starteten glücklicherweise wieder beide Männer. Erholt konnte Jan-Niklas von Minden euphorisch und fokussiert an den Start gehen. In der ersten Runde zeigte er eine seiner stärksten Katas und ließ damit Sportler aus Holland und Tschechien hinter sich. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl ging es in dem leistungsstark besetzten Feld direkt in das kleine Finale um Platz 3. Hier wurde dann leider ersichtlich, dass Jan-Niklas noch mit einigen Nachwirkungen seiner Coronaerkrankung zu kämpfen hatte. Demnach konnte er nicht seine beste Performance abrufen, musste sich schlussendlich gegen den Briten Jack Wilson geschlagen geben und schaffte es somit auf Platz 5.

 

Jannes Gerlach startete als Zweiter in der Leistungsklasse der Herren. Nach der DM vor zwei Wochen galt es an dem Tag das gesamte Potential, das er mitbringt, auch auf die Matte zu bringen. Zwar lieferte Jannes eine solide Kata mit nur wenig Verbesserungsmöglichkeiten ab, was aber bei dem sehr starken Teilnehmerfeld leider nicht für die zweite Runde reichte. Hier gilt es weiter an sich zu arbeiten!

 

Das Beste kommt zum Schluss: die Damen. In der Leistungsklasse gingen Sarah Kruber und Lena Holm aus Cottbus an den Start. Sarah hatte die Möglichkeit in zwei Kategorien zu starten und nutzte diese auch. Sie machte sich in der Leistungsklasse warm, um in der Ü30 auf das Treppchen zu kommen. In der Leistungsklasse startete sie mit der Kata Unsu, die solide aber nicht phänomenal war und so musste sie sich hier den Starterinnen aus Holland, Luxemburg und Deutschland geschlagen geben. In der Kategorie Ü30 sah es anders aus. Hier präsentierte Sarah in der ersten Runde eine sehr gute Gojushiho Sho, mit der sie dann direkt ins Finale einzog. Darin zeigte sie zum zweiten Mal ihre Unsu - abgeklärt und sauber. Lediglich der Sprung sorgte für leichte Abzüge. Ihre Gegnerin aus Bayern war mit ihrer Papuren aus dem Shito Ryo in der Bewertung hinter dem Komma einen Tick besser und somit erreichte Sarah den grandiosen zweiten Platz.

 

Lena hatte nur eine Chance und nutzte diese an dem Tag in Exzellenz. Mit dem Dauerbrenner Gojushiho Sho schloss sie die erste Runde klar als Beste in ihrem Pool ab und hatte damit den direkten Einzug in das Finale sicher. Im Finale traf sie auf keine Unbekannte: Olympiaanwärterin Samantha van Lokven. Vor einem halben Jahr musste Lena sich noch mit über einem Punkt Differenz gegen sie geschlagen geben, doch heute sah das anders aus: Nach zwei sehr starken Leistungen verlor Lena zwar gegen sie; das aber denkbar knapp mit Noten, die sich nur hinter dem Komma unterschieden. Da dies trotz kleiner Unsicherheiten so knapp war, sind wir eindeutig auf dem richtigen Weg mit der Arbeit, die wir seit einem halben Jahr betreiben!

Am Sonntag startete Daria dann in der U14. Sie zeigte eine zum Vortag vergleichbar gute Leistung und konnte wieder beide neuen Katas ihrem Stand entsprechend darbieten. Auch hier war es denkbar knapp, ins Finale gegen die Mitstreiterin aus der Ukraine einzuziehen. Daria musste sich schlussendlich mit dem kleinen Finale um Platz 3 zufriedengeben, was sie erfreulicherweise für sich entschied. Angesichts des großen Potentials, das in Daria und den neuen Katas steckt, ist das ein phänomenales Ergebnis!