Vor etwa zwei Jahren gründete der Karate- Trainer des 1. Brandenburger Kampfsportvereins, Ingo Lorenz, in Zusammenarbeit mit der Akademie 2. Lebenshälfte eine Senioren- Karategruppe. Die Karate- Sportler ab 35 Jahren werden in Deutschland landläufig als Jukuren verstanden und oft mit Karate für Späteinsteiger gleichgesetzt. Dabei handelt sich um einen Breitensport mit den Zielen Fitness und Gesundheit zu fördern. Trainiert wird traditionelles Karate mit Kata, Technik- Übungen (Kihon) und Partnerübungen. Die Bewegungen werden altersgerecht und somit auch langsamer als im Jugendtraining ausgeführt.

Die Gruppe wechselte dann in diesem Jahr offiziell zum 1. BKSV und bildet hier eine eigenständige Einheit. Inzwischen sind die zehn Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren eine eingeschworene Gemeinschaft geworden. Das jüngste Mitglied ist 44 und der älteste inzwischen 76 Jahre. Die Gruppe trifft sich regelmäßig jede Woche und betreibt den Karate- Sport mit großer Ernsthaftigkeit, aber auch viel Spaß. Es werden die Techniken und Anwendung geübt, dazu gehört auch die Selbstverteidigung.

Im Herbst dieses Jahres war es dann soweit, dass die Jogginganzüge der Karate- Kleidung wichen und der Trainer Ingo Lorenz seine „Schützlinge“ motivierte, zum Jahresende ihr Können in einer Prüfung zu zeigen.

Die Anfängliche Skepsis war groß. Einerseits spielte es eine große Rolle mit über 60 bzw. 70 Jahren noch einmal eine Prüfung zu absolvieren und andererseits es nicht gut genug zu machen. Die Hartnäckigkeit des Trainers zahle sich aber am Ende aus. Es wurde fleißig trainiert, dass Gehirn war auf Hochtouren und verursachte den einen oder anderen Schweißausbruch.

Am vergangenen Dienstag wurde es dann ernst. Aufgeregt versammelten sich alle im Dojo und es wurden noch einmal leichte Übungen durchgeführt. Natürlich war die Anspannung zum Greifen nahe und Worte wie: das schaffe ich nicht, hoffentlich mache ich keine Fehler, ich hätte nicht geglaubt in dem Alter noch einmal eine Prüfung zu machen, wann geht es endlich los, schwebten durch den Raum.

Um 16 Uhr war dann der Prüfungsstart. Der Sportsfreund und Karate- Trainer Marvin Mauer nahm die Prüfung ab. Zwei Gruppen mit je vier Karatekas starteten mit Kihon und Kata. Bei aller Aufregung, alle lieferten sie es mit Bravour ab, was Marvin im Anschluss bestätigte.

Die Aufregung fiel ab und groß war die Freude, als die Jukuren ihre Urkunde für die bestandene Prüfung und ihren neuen farbigen Gürtel in Empfang nehmen konnten.

In der anschließenden kleinen Weihnachts- Kaffee- Runde waren sich alle einig: im nächsten Jahr geht es mit genau dem gleich Fleiß und Spaß weiter.

 

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